Summer Beauty - Skin Care & Sonnenschutz - auf Ayurvedisch
Haut ist viel mehr als du (vielleicht) denkst und Sonnenschutz umfasst weit mehr als nur das auftragen von Sonnencreme!
Nun gut, lass uns mal starten. Der Sommer ist da (Mitte Mai) und er ist gekommen, um zu bleiben. Wie jedes Jahr, muss man sich nun wieder auf die Suche nach der besten Sonnencreme machen und sich auch mit dem Thema beschäftigen, wie bewahre ich meine Haut nicht nur vor dem Sonnenbrand, sondern auch vor dem Austrocknen und den Rötungen, Ekzemen, die im Sommer häufiger auftreten.
Laut Ayurveda sollte man jegliche Art von Schönheit und auch Schutz immer essen können. „Sprich, alles was wir uns auf die Haut schmieren, das sollten wir auch essen können, denn es geht von der Haut direkt ins Blut und weiter zur Leber und muss von ihr verarbeitet werden.“
Für eine schöne, strahlende und auch geschützte Haut, müssen wir also tiefer in die Trickkiste greifen und es reicht, bei der Sommer-Skin Beauty-Pflege, nicht aus, die alte Sonnencreme schlichtweg durch die Neue – ethisch, moralisch korrekte, gut getestete, zu ersetzen. Die topische, also die rein äußerliche Betrachtung und Pflege ist bei der holistischen Beauty Care wirklich nur ein kleiner Aspekt und wird dem Anspruch dessen, was Haut eigentlich ist und wie wir demnach mit ihr umgehen sollten, einfach nicht gerecht.
Damit wir Haut besser verstehen können, lass uns einen kleinen „Haut- Exkurs“ einschieben, denn es lohnt sich wirklich, die Haut besser zu verstehen. Es ist nämlich einiges passiert in den letzten Jahren im Bereich "Haut- Science". Erst vor circa 10 Jahren hat die moderne Wissenschaft die Haut, als die mit Abstand größte Hormondrüse des menschlichen Körpers definiert. Ihre Maße sind gigantisch: schlappe 2 m2 beträgt sie im ausgedehnten Zustand und bringt ein Gewicht von 8 bis10 Kilo auf die Waage.
Das heißt, die Haut wird durch die Hormone und unsere Ernährung gebildet und ist selbst auch Hormon- Produzent. Sie bildet dabei nicht nur, dass allseits bekannte Knochenhormon Vitamin D, durch das UV-Licht, sondern vielmehr werden über 30 weitere wichtige Hormone von ihr produziert. Um hier nur einige zu nennen: z.B. Beta- Endorphine , die den Schmerz lindern, das Melanozyten- stimulierende Hormon, das die Hautpigmentierung fördert, Adrenokortikotropes Hormon (ACTH), das unter anderem die Kortisonbildung in der Nebenniere steuert, sowie Geschlechtshormone, die über die Schweiß- und Talgdrüsen sexuelle Signale aussenden.
Auch eine relativ neue Erkenntnis der Modernen Forschung ist, dass die menschliche Haut ihr eigenes Mikrobiom hat und dieses Mikrobiom sich vermutlich auch noch saisonal verändert synchron zu den Bakterien, die wir im Darm haben, also unserem Darmmikrobiom. WOW, oder?
Haut hat aber auch eine emotionale Komponente, denn sie ist tatsächlich, wie man so schön sagt, der Spiegel der Seele. Und ja das stimmt, an ihr können wir viel über unseren Körper ablesen, was uns sonst vielleicht nicht ganz so bewusst ist. Tatsächlich verändert sich die Hautfarbe bei starken Emotionen: Rot vor Wut, weiß vor Schreck, gepunktet vor Aufregung. Wir können uns „Wohl-fühlen“ in unserer Haut oder auch nicht und das wiederum hat einen direkten Effekt auf unser Selbstbewusstsein.
Im Ayurveda gehen wir davon aus, dass die Haut aus 7 verschiedenen Schichten besteht, in der westlichen Dermatologie sind es 3, von denen man spricht. An anderer Stelle können wir dieses Thema gerne mal vertiefen, für hier und heute reicht es, wenn wir uns einfach merken, dass Haut sehr komplex und „vielschichtig“ ist.
Nun zurück zur Haut- Beauty Care und welche Rückschlüsse wir nun aus diesen Erkenntnissen für den ganzheitlichen Haut- Schutz und Pflege ziehen sollten:
Der ayurvedische Ansatz zur optimalen Hautpflege stellt uns selbstverständlich ein ganzheitliches Konzept vor, dass sich nicht nur über Jahrtausende von Jahren bewährt hat, sondern auch von den modernen Erkenntnissen der Studien bestätigt wird.
Es wird dabei die Ernährung berücksichtigt, aber auch die Ölmassage, die Leberreinigung und eine natürliche, oft auf Kräutern basierte, Produktauswahl zur Reinigung und Pflege der Haut.
1.) Pitta Haut und Kräuter für die Pflege und Reinigung:
Aus ayurvedischer Sicht sorgt im Sommer, vor allem ein Pitta Ungleichgewicht dafür, dass sich unschöne Ausschläge, Akne, Pusteln und gerötete Haut bilden. Bei heißer Pitta Haut kann das Kraut Amalaki gut helfen und kühlen, als auch das Erscheinungsbild von Elastizität und Jugendlichkeit unterstützen. Aber auch ein Neem- Toner, und Rosenwasser auf der Haut, so wie Kokoswasser zum Trinken sind wahre Wundermittel.
2.) Holistic Skin- Care- Foods und Ernährung:
Wie sagt man so schön, die Schönheit (der Haut), kommt von innen.
Laut Ayurveda ist sie das sichtbare Ergebnis, dessen wie gut wir im Einklang mit unserer Natur leben. Die innere Haut, wie unser Darm in diesem Zusammenhang bezeichnet wird, als auch die äußere Haut enthalten Billionen von nützlichen Bakterien, die Gesundheit und auch die Bildung der Haut unterstützen. Und beide Mikrobiome verändern sich den Jahreszeiten gemäß.
Demzufolge ist es also super wichtig für die Haut, dass wir uns saisonal und auch lokal ernähren, denn nur dadurch können sozusagen die richtigen Mikroben für die jetzige Jahreszeit, also zum Beispiel den Sommer gebildet werden.
Diese Mikroben sorgen für immunstärkende Fettsäuren, die die Haut nähren und schützen und ihr einen brillanten und gesunden Glanz verleihen.
Was heißt das nun konkret für die hübsche und geschützte Sommerhaut?
Auf den Ernährungsplan darf nun alles was es lokal und saisonal gibt. Vor allem natürlich viele bittere Grüns (gut für die Leber), auch mal ein Salat und saftige Gurken, leichtere Getreide wie Couscous, Quinoa, Dinkel und Basmati Reis. Auch die herrlich leckeren Sommerbeeren sind wunderbar, sowie kühlendere Gewürze z.B. Koriander, Fenchel, Basilikum. Ganz viel Kokoswasser, Kokos, Aloe um hier nur einige wenige zu nennen.
Auf der anderen Seite ist es wichtig alles Erhitzende zu meiden wie z.B. Frittiertes, Gebratenes, und alles Rote (Tomaten, Paprika, Fleisch), besonders auch scharfen Alkohol, Rotwein – am besten Alkohol überhaupt. Ebenso wie Kaffee! Lieber auf Matcha- Tee umsteigen. Sommer ist Hoch-Zeit für Entzündungen und Pitta Hitze vor allem eben auf der Haut.
3.) Holistic Skin Care: Ölen statt Cremen!
Cremes, Lotionen, Sonnencreme, Duschmittel können durch ihre Inhaltsstoffe und Zusammensetzung den natürlichen Fettfilm der Haut zerstören und über den Haut- Leber Weg vor allem das Hormongleichgewicht enorm durcheinanderbringen.
Ölen anstatt Cremen! Das sollte hier die Devise sein. Warum? Fassen wir doch mal kurz zusammen: Wir wissen nun, dass die Haut unter anderem Hormondrüse und Entgiftungsorgan ist, als auch ihr eigenes Mikrobiom hat.
Man kann sich das also so vorstellen, wie als hätte die Haut viele kleine Münder und alles was wir auftragen dort, geht direkt in die Blutbahn, schneller als wenn wir es schlucken würden. Daher ist eigentlich klar, dass das was auf die Haut darf, irgendwie auch essbar sein sollte, oder?
Weil die alten Vaidyas das schon immer wussten, setzt Ayurveda seit Jahrtausenden von Jahren auf Öl anstatt Creme, Lotion und Sonnencreme.
Das regelmäßige Einölen, was wir Abhyangha nennen, versorgt die Haut mit Feuchtigkeit indem dadurch die gesunden Bakterien der Haut gefüttert werden und dies trägt gleichzeitig auch noch zur Reinigung und Entgiftung bei. Ist das nicht megacool?
Das Öl ist also Nahrung für das Hautmikrobiom!
Das klassische Sesam- Öl, ist z.B. reich an Triglycerid- Fettsäuren, die das Mikrobiom positiv beeinflussen und der aktive Bestandteil des Öls Sesamol, eine Vitamin E-reiche Verbindung unterstützt nachweislich die Verschönerung und Reinigung der Haut.
Im Sommer nehmen wir auch sehr gerne Kokosöl zur Abhyangha, wegen seiner entzündungshemmenden Eigenschaften eignet es sich für unreine Haut, bei Pickeln oder Akne, es kühlt den Körper insgesamt ab und mildert die Pitta Hitze.
4.) Und was ist nun mit dem Sonnenschutz?
Wenn du den Artikel aufmerksam gelesen hast, dann hast du vielleicht schon verstanden, dass Sonnenschutz im Prinzip bei der Self- Care und der Ernährung anfängt. Denn, fassen wir noch mal zusammen, wenn du durch deine Ernährung und die regelmäßige Ölmassage die „richtigen“ Bakterien auf deiner Haut gut nährst und das Mikrobiom der Haut nicht zerstörst durch toxische Lotionen und auch Sonnencreme, dann ist deine Haut von Natur aus schon geschützter und resilienter.
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass ich insgesamt viel weniger Sonnencreme brauche wie früher, wo ich schon nach 2 Sekunden in der Sonne, mit einer roten Nase nach Hause kam. Ich nutze Sonnencreme mittlerweile fast ausschließlich auf dem Wasser, in den Bergen und bei langen Outdoor Aktivitäten in der Mittagssonne ( die ich aber selten habe).
Sesamöl bietet einen Sonnenschutz mit LSF 4. Fast ein Drittel der UV-Strahlen werden abgelenkt und gelangen nicht in die Haut. Das Öl hat den Vorteil, dass es reich an Antioxidantien ist und die Haut direkt vor freien Radikalen schützt, das beugt sogar der Zellalterung vor.
Olivenöl und Kokosöl sind zwei weitere Varianten, die als Sonnenschutzmittel sehr beliebt sind. Sie weisen beide einen LSF 7 auf. Die Öle spenden der Haut viele Vitamine und verhindern eine trockene Haut. Kokosöl beugt zudem Entzündungen vor und beruhigt gereizte Haut. Auch kleinere Wunden heilen schneller ab.
Wenn dir dieser Sonnenschutz nicht ausreicht und (das tut er im Sommer nicht immer, vor allem wenn wir in der Pitta Hochzeit draußen sind), dann kannst du dir auch eine Sonnencreme selbst herstellen.
Das ist ein bisschen komplizierter und man braucht ein paar Zutaten, unter anderem vor allem Zink um den LSF zu erhöhen.
Es ist möglich und wenn du ein Rezept dafür möchtest, melde dich gerne bei mir!
Ich freue mich, wenn dieser Artikel hilfreich für dich war!
Du darfst mir gerne deine Kommentare und Fragen dazu schreiben.
Und nun auf zur schönsten, glänzendsten Sommerhaut Ever 🥳